KUNST heute lautet die aktuelle Parole für das Programm der bildenden Kunst im Forum Stadtpark! Denn: Gute Kunst bleibt immer heutig. Ihr Gegenwärtig-Sein innerhalb der Gesellschaft, ihr Kratzen an subkutanen Tendenzen und ihr Abarbeiten an politischen wie ästhetischen Problemfeldern ist das, was uns an- und umtreibt. Zu Einzelpräsentationen und Gruppenausstellungen laden wir Künstler*innen, die sich der Macht des Ästhetischen, der alltäglichen Ohnmacht des Menschlichen und der Verwundbarkeit des Öffentlichen bewusst sind.
Dass man dieses heute in der Kunst getrost von der Antike bis in die Gegenwart ausdehnen kann, beweist unsere einschlägige Sammlung an entsprechender Fachliteratur (siehe heute Bibliothek-Link). Dass dieses heute ein naturgemäß widersinniges Unterfangen darstellt, ist uns durchaus bewusst. Und doch ist es die Entstehung eines Werks im Heute, die immer schon eine Lösung für das Morgen bereitet. Zeitliches wird in Frage gestellt, räumlich-ästhetisches Arbeiten ist uns wichtig, ortsspezifisch zu agieren erweist sich zuweilen als unverzichtbar.
Theodor Adorno schreibt in seiner „Ästhetischen Theorie“ Kunst sei nie stromlinienförmig, sie orientiere sich nicht am Vernünftigen, als „Irrationalität im Vernunftprinzip“ stellt sie sich sozusagen quer. Kunst heute will nicht nur paradoxes Erkennungszeichen sein, sondern auch Plädoyer: Ein Programm zu gestalten, ist nicht zuletzt eine Haltung. In diesem Sinne stellen wir uns quer für das Groteske, das Aufwühlende, das Leise, das Schöne, das Absurde, das Analysierende, das zuweilen auch Erheiternde … und für die Künstler*innen, mit denen wir arbeiten.
So weit die Parole. So weit die Haltung. Vielleicht erwächst daraus ja ein handfestes Manifest. Claes Oldenburg hat dereinst ein solches verfasst, das wir uns in Übereinstimmung an dieser Stelle ganz beherzt mit einem pluralen „Wir“ aneignen wollen. Denn auch uns geht es um eine Kunst, „die etwas anderes tut als im Museum auf ihrem Arsch zu sitzen“: Wir sind „für eine Kunst, die sich entwickelt, ohne überhaupt zu wissen, dass sie Kunst ist, eine Kunst mit der Chance am Punkt Null anzufangen.“ Wir sind „für eine Kunst, die sich mit dem alltäglichen Dreck herumschlägt und am Ende trotzdem obenauf ist.“
In diesem Sinne …